Mittwoch, 7. September 2011

art berlin contemporary







Vor der Pressekonferenz der art berlin contemporary - kurz abc - wurde ich am Eingang von einem dieser hutzeligen Golfplatzwagen abgeholt, obwohl ich die 100 Meter sicherlich noch hätte laufen können. Mit einer Stofftüte ausgestattet und auf Bierbänken platziert wusste ich sofort: Die abc möchte gerne eine Hipster-Veranstaltung sein.

Das darf sie sich jetzt auch auf die Fahnen schreiben, denn das art forum - die einzige Kunstmesse in Berlin - findet zumindest in diesem Jahr aufgrund von Querelen innerhalb der Berliner Kunst-Posse nicht statt. Klüngel haben die hier oben nämlich ebenfalls, nur nennt man es nicht immer so. Obwohl also zeitgleich drei andere Kunstschauen stattfinden, bietet die abc die etabliertesten Galerien, sowohl national als auch international.

Wobei das bei mir heute morgen einige Fragen aufwarf: Man nennt sich also "art berlin contemporary", hat dann aber die Hälfte der Teilnehmer außerhalb des Landes aufgestöbert, fast die restliche andere Hälfte in der eigenen Stadt gesucht - und nur 15 Galerien aus dem restlichen Deutschland eingeladen. Wie und wo dort die Intention bzw. der Fokus zu suchen ist, war mir nicht ganz klar, konnte mir auch keiner beantworten.

Strumphosenskulpturen

Das kuratorische Konzept unter dem Titel "about painting" ist jeden falls rundum gelungen - es gibt eine Menge Gemälde und eben paintings, aber auch zahlreiche Objekte, die diese Form der Kunst nur aufnehmen, neu interpretieren oder gar negieren. Eine Leinwand gespannt aus hautfarbenen Strumpfhosen (15den)? You got the point.

8 Euro Eintritt kann man getrost investieren, um zwei große Hallen voll mit Kunst zu sehen, gestaltet nicht wie eine Messe mit Kojen, sondern wie eine Ausstellung. "Das offene Konzept passt doch einfach viel besser zu Berlin", rechtfertigte einer der Organisatoren diese offene Hängung. Es wird nämlich auch nach Möglichkeit unter den Tisch fallen gelassen, das es hier - wie auch bei anderen Schauen und Messen dieser Art - vor allem um eines geht: Geld.

Die art berlin contemporary am Gleisdreieck in Berlin läuft noch bis kommenden Sonntag, 11.September und ist Donnerstag bis Samstag von 12 bis 21 Uhr sowie Sonntag von 12 bis 19 Uhr geöffnet.

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