Dienstag, 27. März 2012

//Best Exotic Marigold Hotel//



"Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht das Ende" - das die Inder einen westlich sozialisierten Mensch immer wieder mit ihrer Logik entwaffnen, musste ich bei meiner zweiten Reise in dieses turbulente Land erneut feststellen: "Why do you want to go to Pushkar today? You can go tomorrow! This is part of your Indian travel experience!" Auch die Gruppe britischer Rentner, die nach Jaipur fliegt, um dort im "Best Exotic Marigold Hotel" ihren Lebensabend zu verbringen, muss sich im Schnellverfahren daran gewöhnen, dass in Indien die Dinge einfach anders laufen.

Mit dem Tuk Tuk durch das Verkehrschaos manövriert werden, das ohrenbetäubende Hupkonzert, die Magenprobleme aufgrund der nicht kleinlich genutzten Gewürze im Essen, das ständige feilschen um den Preis, fehlende Türen in den Schlafzimmern und ein blutjunger Hotelbesitzer, der zwar vor typisch indischem Optimismus nur so platzt, aber wenig geregelt bekommt: In dem Film mit britischer Starbesetzung werden die teilweise etwas verschrobenen Damen und Herren ganz schön auf die Probe gestellt. Die Konfrontation mit den Sitten eines anderen Landes zwingt sie dazu, sich auf ihre alten Tage mit ihren Vorlieben und Problemen auseinanderzusetzen und führt zu nicht wenigen lustigen, kuriosen und anstrengenden Situationen.

Dank der verlässlich exzellenten Spielfähigkeit von Judy Dench und Maggie Smith (aka. Mrs McGonagall) entwickelt sich der Film zu einem charmanten Wohlfühlfilm, der auf amüsante Weise zeigt, was passiert, wenn man im hohen Alter die Lebensgewohnheiten einfach über Bord wirft - ob freiwillig oder nicht freiwillig. Dass die gewöhnungsbedürftigen Sitten der Inder dabei eine wichtige (und wirklich nicht übertriebene) Rolle spielen, ist ein weiterer Pluspunkt und lässt jeden, der dieses Land schon einmal bereist hat, energisch mit dem Kopf nicken. Yes yes!

2 Kommentare:

Christoph W. hat gesagt…

Der Film hat mir auch sehr gut gefallen, wobei er sich anscheinend an ein etwas älteres Publikum richtet. Meine Freundin und ich waren jedenfalls mit Abstand die jüngsten Zuschauer in der Vorstellung :-).

Fräulein Julia hat gesagt…

Richtig, meine Begleitung und ich haben das Durchschnittsalter auch extrem gesenkt... :)
Es lag aber womöglich auch daran, dass wir Samstagabend ein Kino in Charlottenburg gewählt haben.